Bei Grabungsarbeiten für einen neuen Busbahnhof hier in der Nähe kam völlig überraschend ein achteckiges Ziegelmauerwerk ans Licht. Es stellte sich heraus, dass dies das Fundament des allerersten Wasserturms von Roermond war. Ein Fund aus dem Dampfzeitalter.
Das Wasser in diesem Turm wurde für die Lokomotiven verwendet, die mit Dampf angetrieben wurden. Frühmorgens wurde die Lokomotive vom Lokführer-Lehrling mit Wasser betankt. Dazu verwendete er riesige drehbare Wasserhähne oder Wassersäulen, die über Leitungen mit dem Wasserturm verbunden waren.
Der Wasserturm zusammen mit dem Bahnhofsgebäude der 4. Klasse fertiggestellt im Jahr 1865. Der Entwurf beider Gebäude stammt von K.H. van Brederode im Auftrag von Rijkswaterstaat, der niederländischen Straßen- und Wasserbaubehörde. Sie gehörten zur komplett neu angelegten Bahnlinie E auf der Strecke Breda-Venlo-Roermond-Maastricht. Roermond wurde kurze Zeit später auch Teil des sogenannten Eisernen Rheins, einer Bahnlinie, die den Hafen von Antwerpen über das niederländische Weert mit dem deutschen Hinterland verband. Diese Linie wurde vorwiegend für den Gütertransport von Erze und Kohlen genutzt. 1913 fuhren über diese Linie in beiden Richtungen täglich bis zu 900 Waggons.
1928 wurde ein neuer Wasserturm mit Druckleitungen in Betrieb genommen. Dieses denkmalgeschützte Gebäude nach dem Entwurf des bekannten niederländischen Architekten Sybold van Ravesteyn steht noch heute rechts vom Bahnhofsgebäude.
Nach der Elektrifizierung des Schienennetzes in den 1960er Jahren verschwanden die Dampflokomotiven mit allem, was dazugehörte. In Roermond zeugen außer dem Wasserturm und dem Bahnhofsgebäude nur noch eine Remise für Waggons und eine für Loks von dieser Zeit.
HINWEIS: Der Standort des Speers ist am Busbahnhof von Roermond auf der Rückseite des Bahnhofs.
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