Kapellerkwartier Verehrung und Besinnung

Nur einen Kilometer von der Roermonder Innenstadt entfernt finden Sie eine beeindruckende Oase der Ruhe und Besinnung: das Kapellerkwartier.

Kapelle „Onze Lieve Vrouw in ’t Zand“

Am Ende der Kapellerlaan taucht die Kapelle „Onze Lieve Vrouw in ’t Zand“ auf – ein Wallfahrtsort, an dem auch heute noch täglich viele Menschen eine Kerze bei der Statue von „Unserer lieben Frau im Sande“ anzünden. Diese Marienstatue soll der Legende zufolge im Jahr 1435 von dem polnischen Hirten Wendelin gefunden worden sein. Als er seine durstigen Schafe mit Brunnenwasser tränken wollte, holte er mit dem Eimer die kleine Marienstatue hinauf. Wendelin stellte die Statue in eine Baumnische, und seitdem strotzten seine Schafe vor Gesundheit und das Gras um den Brunnen herum war grüner denn je. 

Noch immer kommen Pilger zu der Kapelle, um Maria zu verehren. Bemerkenswert sind die gut 7.000 Votivtafeln, die die Wände des Prozessionsgangs fast vollständig bedecken. Auf den blassgelben Fliesen stehen Texte, die Maria für gute Genesung, erbetene Gunst, wohlbehaltene Rückkehr und sogar für den Erwerb des Führerscheins danken. Sehr beeindruckend.

Kruiswegpark

Anfang des vorigen Jahrhunderts wurde der Wallfahrtsort um den Kruiswegpark (zu Dt. Kreuzweg-Park) nach einem Entwurf des Architekten Pierre Cuypers aus Roermond erweitert. In dem 1,4 Hektar großen Park wachsen üppige Pflanzen und gewaltige Bäume. Gewundene Wege führen Sie an 14 Stationen aus Kalkstein vorbei, die den Leidensweg Jesu darstellen. Mitten im Park befindet sich an einem großen offenen Platz die zwölfte Station: der Kalvarienberg, wo Jesus am Kreuz stirbt. Ein weiterer, separater Prozessionsweg im Park führt an acht Darstellungen des Roermonder Marienwunders entlang. 

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Der alte Friedhof

Auch der alte Friedhof „Nabij de Kapel in ’t Zand“ lohnt einen Besuch. Staunen Sie über die vielen monumentalen Grabstätten, die den Friedhof schmücken. Die Gräber verschiedener Glaubensgemeinschaften sind hier mit hohen Mauern klar voneinander getrennt. Beindruckend ist vor diesem Hintergrund „das Grab mit den zwei Händen“, das die Liebe zwischen einer katholischen Frau und einem protestantischem Mann darstellt. Sie halten sich symbolisch über die Mauer hinweg an den Händen. In der Mitte des Friedhofs finden Sie das größte Grabmonument: die bischöfliche Gruft von Roermond.

 

Kepelse Meule

Außerdem befindet sich im Kapellerkwartier, am Herkenboscherweg, die Kepelse Meule. Eine Mühle ohne Flügel, die von einem Elektromotor angetrieben wird – ein Stück Industriekulturerbe. Die aus dem Jahr 1882 stammende Mühle wurde inzwischen restauriert und wird von ehrenamtlichen Müllern zum Mahlen von Getreide betrieben. Sie erzählen Ihnen gerne mehr darüber. Nach Vereinbarung kann die Kepelse Meule besichtigt werden.

Wenn Sie von der Mühle zum Heinsbergerweg hinuntergehen, erreichen Sie den Galgenberg. Ein Ort, an dem 1613 und 1614 viele Frauen als Hexen verbrannt oder gehängt wurden.