Wir werden gleich zu Beginn in Hunsel mit dem Krieg konfrontiert. Der Name dieses Dorfes bedeutet "Haus am Sumpf". An der Kirche St. Jacobus de Meerder fällt dem Wanderer der Kirchturm aus Mergelstein auf. Es stellt sich heraus, dass es sich nicht um das Original handelt, sondern um eine Rekonstruktion aus dem Jahr 1951. Der alte romanische Turm, der um 1300 erbaut wurde, wurde am 23. September 1944 von der deutschen Wehrmacht gesprengt. Sie hielten dies für notwendig, um zu verhindern, dass der Turm von den anrückenden Befreiern als Aussichtsturm genutzt werden konnte.
Gedenkstein
Zunächst folgen wir den rot-weißen Markierungen vom Parkplatz bei der Kirche in Richtung Dorf. An der Hauptstraße (Kallestraat) biegen wir links ab und kommen dann zum ersten Mal am Uffelse Bach vorbei. Weiter links halten (Eikesstraat). Zweite Straße rechts (Lindenstraat), geradeaus (Jaspersstraat) und an der T-Kreuzung links abbiegen (Schansstraat). Wir passieren das Lancaster-Denkmal, das am Ufer eines Teiches steht. Im Kriegsjahr 1944 stürzte ein britischer Lancaster-Bomber ME 858 bei Hunsel ab. Abgeschossen von einem deutschen Jagdflugzeug. Die sieben Besatzungsmitglieder wurden getötet. Schönes Motto auf dem Gedenkstein: Für unser Heute gaben sie ihr Morgen.
Wir setzen unsere Wanderung durch überwiegend landwirtschaftlich genutztes Gebiet fort. Wir folgen dem rot-weißen Weg nicht nach rechts, sondern gehen geradeaus weiter. Eine Zeit lang keine Markierungen. Weiter geht es nach links (Swillerweg), vorbei an einem Industriegebäude und dem Atelier OZO, dann an der Kreuzung rechts und nach wenigen Metern wieder rechts (Kleinhei). Von nun an folgen wir auf der gesamten Strecke den grünen Rechteckmarkierungen. Der Übersichtlichkeit halber werden im Folgenden gelegentlich auch relevante Knotenpunkte genannt.
Wir überqueren einen Bach (Langven) und wandern, den Markierungen folgend, zum Dorf Haler, wo wir über die Pinxtenstraat zur 71 über die bescheidene St. Isidor-Kirche des Knotens 73 gehen müssen. Der Name Haler bedeutet "Haus im Wald". Wir verlassen das Dorf und kehren auf das Land zurück. An der Sniekstraat biegen wir rechts ab und ein paar Meter weiter links, um unseren Weg über einen Feldweg fortzusetzen. Nach einer Weile geht der Weg in einen Feldweg über. Wir folgen ihr bis zu einer vierspurigen Kreuzung, an der wir das belgische Ortsschild Molenbeersel sehen.
Todesfaden
Wir biegen links ab und gehen eine Weile buchstäblich an der Grenze entlang. Wir gehen von 91 auf 30. Wir überqueren die Straße Groot Beersel und wandern weiter auf Landstraßen. An einer T-Kreuzung (30) biegen wir rechts ab in Richtung 32. Nach einer Weile sehen wir zu unserer Linken einen Grenzposten in einem Feld. Das ist die Nummer 147. Weiter an der T-Kreuzung biegen wir links ab (Vlasbrei). Entlang dieser Grenzstraße erreichen wir bald den Grenzstein 146 auf der einen Seite der Straße und das Denkmal für den Todesdraht auf der anderen Seite der Straße.
Am Grenzposten gab es früher einen Bauernhof namens Kempkes, ein beliebtes Schmugglernest. Es wurde mit einem Laden und einer kleinen Scheune ausgestattet. Sie sind über Belgien an der Vordertür eingereist und haben Holland an der Hintertür verlassen. Die goldenen Jahre, in denen der Schmuggel von Kaffee, Zigaretten und Spirituosen sehr profitabel war, sind längst vorbei. Was bleibt, sind romantische Erinnerungen an Polizeibeamte, die Schmuggler jagen.
Auf der anderen Seite ist die Geschichte weniger romantisch. Das Denkmal wurde zum Gedenken an die mindestens 500 Menschen errichtet, die an dem 332 Kilometer langen Todesdraht ums Leben kamen, den die deutsche Besatzungsmacht während des Ersten Weltkriegs an der Grenze zwischen dem besetzten Belgien und den neutralen Niederlanden errichtet hatte. Achtung, Hochspannung, Lebensgefahr warnt ein Schild bei der Rekonstruktion eines Abschnitts dieses Todesdrahtes. Keine tödlichen 2.000 Volt auf den Drähten wie damals. Sie sollten Kriegsgefangene und Deserteure an der Flucht hindern und den Schmuggel von Waren erschweren. Aber es gab auch "zufällige" Opfer, wie zwei der 21 Kinder des Schmieds und Bauern Joseph Brouns aus Molenbeersel.
Mühle
An der Kreuzung (32) biegen wir links ab und gehen in Richtung 31, zurück auf niederländisches Gebiet. Nach einer Weile erreichen wir die kleine Kapelle des Heiligen Antonius, des Heiligen der verlorenen Dinge. Es wurde 1901 zum Gedenken an Antoon Verstappen errichtet, der 1893 im Alter von 19 Jahren an Tuberkulose starb (Knoten 31). Die Kapelle befindet sich in der Nähe der Uffelse-Wassermühle, die natürlich an der Uffelse beek liegt. Diese Mühle wurde um 1400 gebaut. Wir überqueren die Straße, gehen ein Stück nach rechts zur Brücke über die Uffelse beek und biegen kurz vor der Brücke links ab. Von hier aus wandern wir ein ganzes Stück auf einem schönen Grasweg, größtenteils direkt an dem schönen, frei mäandernden Bach, der 35 Kilometer lang ist. Das heißt übrigens Aabeek in Belgien. An den Ufern gibt es viel Schilf und Lorbeer und auch einen Birkenhain. Der Eisvogel soll hier fliegen, aber wir bekommen das farbenprächtige Tier mit dem langen Schnabel nicht zu sehen. Über die Anschlussstelle 10 zurück zur Anschlussstelle 84 an der Kirche mit dem Mergelsteinturm, zurück nach Hunsel.
Quelle: Chapeau Magazine
Foto: eighty8things